Warum sind Gesellschaftsspiele für Kinder so wichtig?
Welche persönlichen Kompetenzen fördern Gesellschaftsspiele bei Kindern?
Während sich die allerersten Spiele für Kleinkinder noch als recht einfach gestalten, nimmt deren Komplexität mit steigendem Alter rasch zu. Dabei wird bereits bei Kleinkindern der Grundstein für das logische Denken gelegt. Vor dem Hintergrund das Spiel für sich entscheiden zu wollen, entwickeln Kinder eigene Strategien und lernen, ihre Spielzüge vorausschauend zu planen. Außerdem nehmen Gesellschaftsspiele auf spielerische Art und Weise einen positiven Einfluss auf die kindliche Wahrnehmung.
Da im Alltag vor allem die Konzentrationsfähigkeit von großer Bedeutung ist, zielen zahlreiche Gesellschaftsspiele darauf ab, insbesondere diese zu trainieren. Je nach Alter des Kindes wird die Dauer der Konzentrationsfähigkeit schrittweise gesteigert. Nach und nach zeigt sich dies in der Erhöhung von verschiedenen Aufmerksamkeitsfunktionen wie der Koordination und der Impulskontrolle.
Darüber hinaus ist bei den allermeisten Gesellschaftsspielen ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl gefragt. Ob Das korrekte Positionieren einer Spielfigur oder das Stapeln von einzelnen Elementen (wie z. B. Spielsteinen) , nahezu jedes Gesellschaftsspiel trägt zur Förderung der motorischen Fertigkeiten bei.
Welche sozialen Kompetenzen fördern Gesellschaftsspiele bei Kindern?
Besonders größere Spielgruppen erfordern ein hohes Maß an Geduld. Nicht immer fällt es Kindern leicht, die Dauer bis zum nächsten Spielzug abzuwarten. Gesellschaftsspiele helfen Kindern dabei, diese Herausforderung erfolgreich zu meistern. Beim gemeinschaftlichen Spielen bleiben gelegentliche Konflikte zudem nicht aus. Immer wieder kommt es vor, dass der Ärger über das wiederholte Verlieren oder das Zurücksetzen der Spielfigur an den Start einfach zu groß ist. Im Rahmen von Gesellschaftsspielen erlernen bereits Kleinkinder mit Frust umzugehen und das Ziel des Gewinnens nicht aus den Augen zu verlieren. Kinder, die diese Fähigkeit schon früh erwerben, reagieren in vergleichbaren Alltagssituationen erheblich gefasster.
» Mehr InformationenTipp! Darüber hinaus lassen sich mithilfe von Gesellschaftsspielen verschiedene Verhaltensweisen und Rollenspiele ausprobieren und kennenlernen. Auch in diesem Fall finden sich die spielerisch erworbenen Fertigkeiten in alltäglichen Reaktionen wieder. Das Verhalten der Eltern beziehungsweise der Mitspieler allgemein erfüllt eine Vorbildfunktion. Reagieren Sie als Bezugsperson Ihrem Kind gegenüber stets gelassen und humorvoll auf eine verlorene Partie, wird auch Ihr Kind in derselben Situation mit großer Wahrscheinlichkeit ähnlich reagieren.
Auch auf den Umgang mit verschiedenen Emotionen nehmen Gesellschaftsspiele Einfluss. Häufig liegen Gefühle wie Glück und Pech nahe beieinander. Ihr Kind lernt schon früh, die Gefühle von Spannung und Entspannung zu beherrschen sowie sich ausgelassen über Erfolge zu freuen. Zudem trägt jedes Erfolgserlebnis zur Stärkung des Selbstbewusstseins bei.
Damit Gesellschaftsspiele fair verlaufen, sind deren Regeln konsequent einzuhalten. Somit lernen Kinder, sich an vereinbarte Konzepte zu halten und eigene Ideen im zulässigen Rahmen zu entfalten. Hierzu gehört auch die Fähigkeit, sich in andere Mitspieler hineinzuversetzen sowie deren Spielzüge im Voraus abzuschätzen.
Gesellschaftsspiele setzen Interaktion und Kommunikation voraus. Dadurch wird das Gemeinschaftsgefühl untereinander gestärkt sowie der Zusammenhalt innerhalb der Familie verbessert. Regelmäßige Spielnachmittage schaffen ein Gefühl von Geborgenheit. Da einige traditionelle Gesellschaftsspiele auch heute noch angesagt sind, lasen sich häufig auch die Großeltern dafür begeistern.
Tipp: Gesellschaftsspiele mit den Großeltern sorgen nicht nur für Spaß und Unterhaltung, sondern halten auch das Gedächtnis von Oma und Opa fit.
Im regem Austausch erweitern Kinder außerdem ihren bisherigen Wortschatz und entwickeln ihre sprachlichen Fertigkeiten weiter. Generell ist es empfehlenswert, sich möglichst viel mit Ihrem Kind auszutauschen. Beim aktiven Sprachgebrauch zeigen Kinder sehr schnell beeindruckende Fortschritte im Hinblick auf das Sprachverständnis.
Die Bedeutung von Gesellschaftsspielen in Abhängigkeit des Alters
Je nach Altersklasse wirken sich Gesellschaftsspiele unterschiedlich auf einige Kompetenzen aus. Folgende Tabelle verschafft Ihnen eine grobe Übersicht:
» Mehr InformationenKinder von 3 – 8 Jahre | Kinder ab 8 Jahren / Erwachsene |
---|---|
Geduld, Toleranz | Kreativität |
Motorik | taktische Fähigkeiten erproben |
Gedächtnistraining | vorausschauendes Planen eigener Spielzüge |
Sprachverständnis | logisches Denken |
Einhalten von Regeln | abschätzen der Spielzüge von Mitspielern |
Assoziationsvermögen |
Fazit
Gesellschaftsspiele sollten keinem Kind vorenthalten werden. Für welches Spiel Sie sich dabei entscheiden, hängt von den Interessen Ihres Kindes ab. Spannung und Spielspaß stehen in jedem Fall an erster Stelle. Ganz nebenbei gelingt der Erwerb der zahlreichen genannten Fertigkeiten. Der hohe gesellschaftliche Stellenwert von Gesellschaftsspielen ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Diese Spiele stärken nicht nur die Kommunikation und den Zusammenhalt innerhalb der Familie, sondern ermöglichen sogar Personen aus unterschiedlichen Generationen einen gemeinsamen Zeitvertreib.
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